Schnarchkonzert und gelbe Pfeile

Feb 17, 2023

Schnarchkonzert und gelbe Pfeile

Zwei Hosen, zwei Unterhosen, zwei T-Shirts und zwei Paar Socken – vielmehr nahm Wilfried Obornik auf seinen Pilgerweg, den Camino Frances in Spanien nicht mit. Am 8.2. berichtete der Werbefachmann beim Abend „Nur für Männer“ der St. Johannis Kirchengemeinde Nordstemmen von seinen Pilgerreisen der letzten Jahre.  Die Veranstaltung hatte coronabedingt pausiert.

 Vor allem der Beginn der Reise sei ihm schwergefallen „Gerade noch rechtzeitig vor 22.00 Uhr kam ich damals im südlichen Frankreich kurz vor den Pyrenäen an. In einem Raum der Pilgerherberge standen acht Doppelbetten. Schlafen konnte ich nicht. In der Nacht gab es ein großes „Schnarchkonzert“ und morgens um sechs fingen die ersten im Dunkeln an, in ihren Sachen zu kramen.“ berichtet Obornik. 

Landschaft erinnert an Weserbergland

Bald jedoch wurden für den mittlerweile erfahrenen Pilger die täglichen Märsche von 30 Kilometern zur liebgewonnenen Gewohnheit. Ein Navi oder eine Karte hat Wilfried Obornik dabei jedoch nicht benutzt. Er sei schlicht den gelben Pfeilen gefolgt, die 1984 der Pfarrer Don Elias an Laternenpfosten oder Hauswände gemalt hatte. „Die Landschaft auf dem Pilgerweg in Richtung Santiago de Compostela erinnert oft an das Weserbelang. Es geht steil bergauf und bergab. Manchmal müssen die Pilger:innen Mountainbiker:innen Platz machen. Da die Fahrräder keine Klingel haben, töne es oft nur „Hola“ und schon seien die Räder vorbeigehuscht. Immer wieder habe sich auf dem Pilgerweg eine Übernachtung oder auch ein Abendessen erst in letzter Minute ergeben. Mit Weggefährt:innen aus verschiedenen europäischen Ländern habe er immer wieder einige Kilometer Strecke geteilt um nach 32 Tagen zu Fuß glücklich am Ziel anzukommen. „Da haben mir richtig die Knie gezittert und der Gottesdienst für die Pilger in der Kathedrale war ergreifend.“ gesteht Obornik.

Nächstes Thema  am 24. Mai: Die Zukunft der Landwirtschaft

50 Männer bedankten sich mit kräftigem Applaus für den informativen und kurzweiligen Vortrag. Vorbereitet hatten diese etwas andere Männergruppe mit Schlachteplatte der Nordstemmer Ortsbürgermeister Bernhard Flegel und Bestatter Frank Hamelmann. Pastor Kay Oppermann beschloss den Abend statt mit einer Andacht mit seinen Top Drei der besten Kirchenwitze. Am 24. Mai findet der nächste Abend „Nur für Männer“ zum Thema „Die Zukunft der Landwirtschaft“ statt. Referentin und vermutlich einzige Frau im Saal wird die Agrarwissenschaftlerin und Leiterin des kirchlichen Dienstes auf dem Lande Laura Kawerau aus Hannover sein. Anmeldungen sind im Pfarrbüro der St. Johannisgemeinde Nordstemmen unter Tel. 05069 / 7356 oder E-Mail KG.Nordstemmen@evlka.de möglich.